Wir sind eine Gruppe von Menschen mit sorbischem und deutschem Hintergrund, die Bock haben, etwas Neues aufzubauen. Wir kommen aus unterschiedlichen Regionen, haben uns aber durch unser soziales und politisches Engagement in der Niederlausitz, genauer gesagt in Cottbus, gefunden. Wir sind eine offene Gruppe, jede*r kann bei uns partizipieren und helfen, das Wakuum mit tollem Engagement zu füllen.Neuer Text
(Kurzdokumentation über das Kolektiw Wakuum vom MDR Kultur - next generation. Gesamtes Video: hier)
Während es auf der obersorbischen Seite ein Angebot an Subkultur mit sorbischen Bezügen gibt, bietet Cottbus dafür bislang nur wenige Möglichkeiten. Sorbische Strukturen sind innerhalb der letzten 50 Jahre immens geschrumpft. Es ist an der Zeit, sie aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es in der Region noch immer Sorb*Innen gibt. Cottbus ist schließlich die größte Stadt des sorbischen Siedlungsgebietes, und dafür ist verdammt wenig davon zu merken (naja, Straßennamen zählen so 1 %).
Es herrscht eine riesige Lücke in diesem thematischen Bereich, sowohl auf deutscher als auch niedersorbischer Seite. Der Diskurs über die aktuelle Bedeutung der sorbischen Kultur ist in der Niederlausitz sehr schmal, lediglich in der Oberlausitz lässt sich ein Angebot an Subkultur mit sorbischen Bezügen finden. Da sehen wir ein Vakuum - und dieses wollen wir füllen.
Cottbus braucht einen Ort, an dem sich Menschen mit niedersorbisch/wendischem Hintergrund treffen, connecten und austauschen können; an dem die Ursprünge der sorbischen Kultur mit der Moderne verknüpft werden und sich verselbstständigen können; an dem aber auch alte Traditionen entstaubt, kritisch hinterfragt und wieder mit neuem, anderem Leben gefüllt werden können. Diesen Ort wollen wir schaffen und nachhaltig sichern.
Außerdem wollen wir die Frage stellen, welche Verbindungen das Sorbische mit anderen Minderheiten aufweist und einen Raum für transkulturelle Begegnung schaffen. Kulturen sind keine abgeschlossenen Konstrukte, sondern durch Menschen konstruiert. Wir denken, dass Kultur immer wandelbar ist und durch andere Einflüsse geformt wird. Neues entwickelte sich und was früher neu war gilt heut wieder als traditionell. Das Sorbische ist ein regionales Beispiel dafür. Vermeintliche Unterschiedlichkeiten sind Bereicherung, wenn mensch sie lässt. Wir sagen: Eier bemalen ist so deutsch wie Hummus. Wir lieben beides und wollen Transkulturalität fördern und unterstützen.
Und außerdem wünschen wir uns einen Raum, an dem einfach mal Sorbisch gequatscht werden kann, ohne damit komisch aufzufallen. Es gibt einen Bedarf bei vielen Menschen, diesen Teil ihres Daseins auszuleben, ohne dafür bewertet zu werden. Mit unseren geplanten Verqanstaltungen wollen wir anderen Menschen und uns selbst empowern, sich selbst auszuleben.
Zunächst werden wir in bereits existierenden Räumlichkeiten in und um Cottbus auftauchen. Geplant sind kulturelle Veranstaltungen wie Tanzabende mit sorbischen/wendischen Künstler*Innen von Techno bis Punk, multilinguale Leseabende, Filmabende und Ausstellungen. Außerdem wollen wir ein Netzwerk von Leuten aufbauen, die Interesse an Bildungsveranstaltungen in Form von Workshops, Sprachunterricht oder Vorträgen zur sorbischen/wendischen Kultur haben. Das ganze wird dann von Koch- und Kneipenabenden mit sorbisch-veganer Küche begleitet. Und auf lange Sicht haben wir eine Vereinsgründung und - wenn alles gut läuft - die Eröffnung eigenen Location auf dem Kieker.
Zunächst einmal für alle, die für die Thematik interessieren. Dann natürlich für Menschen, die selbst sorbische Hintergründe haben. Außerdem für die Schüler*Innen des Niedersorbischen Gymnasiums, die nach der Schule keinen Ort mehr zum lockeren Beisammensein haben. Für die Akteur*Innen der niedersorbischen alternativen Kultur, denen ansonsten viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Für Personengruppen, die marginalisiert werden und keine Räume für ihre Ideen finden. Und zu guter Letzt: für uns selbst.
Smy kupka luźi, kótarež maju nimsku a serbsku slězynu. My mamy lušt, něco nowego twariś w serbskem swěśe. Pśiźomy z wšakich stronow, smy pak gromadu pśišli w Chóśebuzu, našogo socialnego a politiskego angažementa dla. Smy wótwórjona kupka, kuždy/a móžo wu nas sobu statkowaś, aby połnił(a) naš „wakuum“ z idejami a angažementom.
Mjaztym až dajo na górnoserbskem boce subkulturelne póbitowanje ze serbskim póśěgom, dajo jano mało móžnosćow za to w Chóśebuzu. To serbske žywjenje jo wóteběrało w běgu zachadnych lětźasetkow, my comy pak pokazaś na to, až dajo hyšći Serbowki a Serbow we Łužycy. Chóśebuz jo nejwětše město w sedlenskich stronach Serbow, weto jo lěbda wiźeś w zjawnosći. Dajo kradu wjeliku źěru w tom wobłuku, ako na nimskem tak teke na dolnoserbskem boce. Diskurs wó aktualnem wuznamje serbskeje kultury njejo dosć prezentny w Dolnej Łužycy. Wiźimy wakuum a ten comy połniś.
Chóśebuz trjeba městno, źož mógu se zmakaś a rozgranjaś luźe ze serbskeju slězynu, źož móžotej se zwězaś póchad a moderna serbskeje kultury. Comy twóriś a zawěsćiś městno, źož móžomy se pšašaś za pśicynami starych tradicijow, aby je połnili z nowym, drugim žywjenim. Comy teke pšašaś za zwězkami, kótarež ma to serbske z drugimi mjeńšynami, aby załožyli rum za transkulturelne zmakanja. Za nas njejsu kultury wótzamknjone, ale pśecej konstrukty luźi. Pózdatne rozdźěle mógu byś wobogaśenje, gaž jadnorje comy. Togodla gronimy: Mólowaś jaja jo tak nimski, kaž jěsć humus. Lubujomy wobej a togodla spěchujomy ideju transkulturalnosći. Wušej togo se žycymy rum, w kótaremž se jadnorje powěda pó serbsku, mimo źiwnych reakcijow drugich. Mamy zaśišć, až dajo wjele luźi, kótarež by raźi kśěli wěcej spóžywaś ten źěl jich žywjenja. Z našymi planowanymi zarědowanjami comy se sami a teke druge luźe inspirěrowaś, wót sebje póstajone žywe byś. Wušej togo se žycymy rum, w kótaremž se jadnorje powěda pó serbsku, mimo źiwnych reakcijow drugich. Mamy zaśišć, až dajo wjele luźi, kótarež by raźi kśěli wěcej spóžywaś ten źěl jich žywjenja. Z našymi planowanymi zarědowanjami comy se sami a teke druge luźe inspirěrowaś, wót sebje póstajone žywe byś.
Njeglědajucy na te južo naspomnjete luźe, comy teke dojśpiś wukniki/ce Dolnoserbskego gymnaziuma z našom konceptom. Wóni a druge aktery alternatiwneje kultury Serbow by dostali wósebne městno za lichy cas pó šuli, tak ako marginalizěrowane kupki a druge wósoby, kótarež pytaju za rumnosćami, aby do statka stajili swóje kreatiwne ideje.
Impressum
Angaben gem. § 5 TMG:
Kolektiw Wakuum
Wurzner Str. 17
04315 Leipzig
vertreten durch: Stoletzki, Hella
E-Mail: info@kolektiwwakuum.de
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